Das Samuraischwert – Wie die Samurai zu ihren charakteristischen Schwertern kamen

Das Samuraischwert

Inhaltsübersicht

Woher kamen Samurai Schwerter?

Katana sind bekannt als DAS Schwert der Samurai. Es war aber bei weitem nicht das einzige Schwert der Samurai.

Die Geschichte der Samuraischwerter beginnt im 8. bis 9. Jahrhundert. Zuvor war Japan hauptsächlich abhängig von der vorherrschenden Macht in der Region, China. In dieser Zeit löste sich Japan aus der vollständigen Abhängigkeit und begann unter anderem mit einer eigenen Schwert-Produktion.

Vorherige Schwerter wurden hauptsächlich aus China und Korea importiert. Von da an entwickelte sich in Japan eine eigene Schwertschmiedekultur.

Als die Samurai Familien Einfluss im Land gewannen (mehr Informationen dazu in unserem Beitrag über die Geschichte der Samurai), übernahmen sie den Schwert-Stil, den damals die kaiserliche Garde trug. Das waren einschneidige, gekrümmte Schwerter, die mit der Schneide nach unten am Gürtel getragen wurden.

Diese Schwerter sind heute bekannt als Samuraischwerter.

Wieso hatten Samurai spezielle Schwerter?

Samurai waren Krieger, die ihr Leben dem Kampf widmeten. Neben vielen anderen Waffen, waren Schwerter die Waffe für den Nahkampf.

Die ersten Samuraischwerter waren darauf ausgelegt, vom Pferd aus benutzt zu werden, weil das die damalige Art der Kriegsführung der Samurai war. Weltweit benutzen Reiter „Säbel“, weil diese für den Einsatz auf dem Pferd optimal sind. Insofern ist die Wahl dieses Schwertes nichts überraschendes. Solche Schwerter werden heute Tachi genannt und konnten Klingenlängen von mehr als 1 Meter haben.

Über die Jahrhunderte machten die Schwerter eine Entwicklung durch und wurden auf die aktuellen Umstände der Kriegsführung angepasst. Ein Aspekt, der ohne große Mühe auffällt, ist dass die Klingen mit der Zeit kürzer wurden.

Bereits im 15. Jahrhundert waren sie vor allem für den Kampf zu Fuß ausgelegt und hatten eine Klingenlänge von ca. 70 cm. Außerdem wurden sie mit der Schneide nach oben getragen. Das ist das heute so bekannte Katana Samuraischwert.

In welcher Zeit gab es Samuraischwerter?

Es hängt sehr von der Definition ab, was Samuraischwerter sind und waren. Die allgemeine Art von Schwert mit einschneidiger, gekrümmter Klinge gab es in Japan ab dem 8. bis 9. Jahrhundert und die Schwerter werden sogar noch heute von den legendären Schwertschmieden Japans in traditioneller Fertigung hergestellt.

Allerding gibt es Samurai heutzutage nicht mehr. Die Existenz der Gesellschaftsschicht „Samurai“ endete Mitte des 19. Jahrhunderts. So gesehen könnte argumentiert werden, dass es seit dem Sturz des Tokugawa Shogunats keine echten Samuraischwerter mehr hergestellt werden, weil die Auftraggeber keine Samurai mehr sind.

Noch strenger genommen hatte der Begriff Samurai (=Der Dienende) die meiste Zeit in der japanischen Geschichte auch eine andere Verwendung, als er heute bei uns hat. Samurai war eigentlich ein Begriff, der für Untergebene des Kaiserhofs verwendet wurde. Deshalb kam der Begriff auch schon früh in der japanischen Literatur vor.

Kämpfer wurden eher als Bushi bezeichnet, was Krieger heißt. Die Krieger wurden auch als Buke zusammengefasst, was die Gruppenbezeichnung für die noblen Elitekrieger war. Diese Kämpfer als Samurai zu bezeichnen wurde erst im Ständesystem des Tokugawa Shogunats ab dem 17. Jahrhundert etabliert.

Ganz streng genommen gab es echte Samuraischwerter also zur Zeit des Tokugawa Shogunats (1602-1867), da die Samurai vorher noch Bushi genannt wurden und es ab dem Sturz des Edo Shoguns keine Samurai mehr gab.

Sind Samuraischwerter die besten Schwerter der Welt?

Da es eine beliebte Internet-Diskussion ist, ob Samuraischwerter die besten Schwerter der Welt sind oder nicht, möchten wir auch darüber ein paar Worte verlieren.

Natürlich gibt es zwei Lager von Personen, die einen sind davon überzeugt, dass Samuraischwerter die besten Schwerter aller Zeiten sind, die anderen sind der Meinung, dass die Schwerter die schlechtesten Schwerter überhaupt sind. Argumente werden dabei meistens flach und einseitig vorgebracht.

Japan ist als Inselstaat relativ abgeschieden und war in frühen Epochen vor allem von China abhängig. Es musste mit den Ressourcen gearbeitet worden, die zur Verfügung standen. Bezogen auf die Herstellung von Klingen bedeutete das, dass das Grundmaterial weniger hochwertig war, als das Material auf dem Festland.

Die japanische Meisterleistung der Schwertschmiedekunst bestand darin hoch funktionelle Schwerter aus diesem Grundmaterial zu fertigen und wie bei allen Dingen in Japan wurde dabei auch Wert auf Ästhetik gelegt.

In Europa wurden zum Beispiel Schwerter unter anderen Voraussetzungen geschmiedet und das Resultat waren Schwerter mit sehr stabilen Klingen. Diese waren auch nötig, weil es in Europa ganz andere Rüstungen gab, als in Japan, was ebenfalls mit der Verfügbarkeit des Stahls zu tun hatte.

Was die Ästhetik der Klingen und der Montierung angeht, sind japanische Schwerter ohne Konkurrenz. In anderen Ländern stand anderes Material zur Verfügung und die Klingen waren stabiler.

Was denn nun wirklich das beste Schwert der Welt ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Im Grunde gibt es darauf auch kein richtige oder falsche Antwort.

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