Miyamoto Musashi gilt als der beste Kämpfer der japanischen Geschichte.
Wer war Miyamoto Musashi?
Miyamoto Musashi wurde 1584 in der Provinz Mimasaka geboren. Er war der Sohn des Samurai Hirata Munisai und sein eigentlicher Name war Shinmen Musashi.
Geschichtlich fällt seine Lebenszeit in Japan in das Ende der Sengoku Zeit. Eine Zeit, die auch als Azuchi-Momoyama Zeit bekannt ist. Eine Art Übergangszeit zur späteren, friedlichen Edo Periode. Nachdem Oda Nobunaga den Grundstein für die Einigung Japans gelegt hatte und nach dem Verrat von Akechi Mitsuhide Seppuku begehen musste, übernahm Toyotomi Hideyoshi kurz vor Musashis Geburt die Macht und musste noch einige Gegner in die Schranken weisen, um die Basis für den Frieden der Edo Zeit zu schaffen, die 1602 begann.
Es war also eine Zeit in der es mehr als genug Streit und Auseinandersetzungen im Land gab, was die Grundlage für sein Leben sein sollte.
Wie üblich wurde er von seinem eigenen Vater in der Schwertkunst und anderen Kampfkünsten unterrichtet. Von Anfang an zeigte er großes Talent, war aber auch ungestüm und widerspenstig und war häufig im Konflikt mit seinem Vater.
Deshalb wurde er hauptsächlich von seinem Onkel, einem buddhistischen Mönch großgezogen. Angeblich soll er seinen ersten Zweikampf auf Leben und Tod bereits in seinem 13. Lebensjahr gegen einen gestandenen Samurai gewonnen haben.
Mit 16 Jahren begab er sich auf Reisen und nahm im ganzen Land an Zweikämpfen und Schlachten (mehr dazu später) teil. Dabei nahm er den Namen Miyamoto an. Miyamoto nach dem Ort, in der geboren wurde.
Aus seinen eigenen Erfahrungen im Kampf entwickelte er den eigenen Kampfstil Niten Ichi Ryu, der sich dadurch auszeichnet, dass die zwei Schwerter Katana und Wakizashi gleichzeitig benutzt werden. Eine Kampftechnik die äußerst unkonventionell ist.
Der legendäre Kämpfer galt als Ronin und prägte diesen Begriff mit. Ronin sind herrenlose Samurai. Ein Lebensstil, der für einen Samurai ungewöhnlich war, da diese in der Regel im Dienst eines Herren standen.
Seine Karriere als Duell-Kämpfer beendete er bereits 1612 nach dem Sieg in einem Duell gegen Sasaki Kojiro, also im Alter von 32 Jahren und widmete sein restliches Leben hauptsächlich der Kunst und der spirituellen Vervollkommnung.
1942 zog er sich in die Höhle Reigando zurück, in der er meditierte und ein Buch über sein Leben und seine Kampfkunst schrieb. Er starb 1645 im Alter von 61 Jahren.
Welchen Kampfstil verwendete er?
Miyamoto Musahi entwickelte einen eigenen Kampfstil, bei dem er Katana und Wakizashi gleichzeitig verwendete. Ein Kontrast zu den klassischen Schwerttechniken, bei denen nur mit einem Schwert gekämpft wird. Dazu ein Zitat aus seinem Buch aus seinem Buch Gorin no Sho:
„Zu sterben, mit einer unbenutzten Waffe in seinem Gürtel, das wäre bedauerlich.“
Der von ihm entwickelte Stil heißt Niten Ichi Ryu, was wörtlich übersetzt „Zwei Himmel, ein Stil bedeutet“ und allgemein als die Zwei-Schwerter-Technik übersetzt wird. Musashi gab seine Techniken in der Friedenszeit des 17. Jahrhunderts an Schüler weiter.
Seine Schwertkunst verbreitete sich in Japan und sie wird noch heute an unterschiedlichen Orten in der Welt unterrichtet.
Quelle für Informationen über Musashi
Viele Geschichten von Miyamoto Musashi beruhen auf mündlichen Überlieferungen und zum Teil wahrscheinlich auch auf Übertreibungen.

Bezogen auf Musashis Leben ist das heutige Wissen über ihn zum Teil Realität, aber zum Teil auch Fiktion, wie bei einer Sagengestalt. Hier zum Beispiel ein Holzschnitt, auf dem er mit einem Wal kämpft.
Holzschnitt: Miyamoto Musashi kämpft mit einem Wal
Neben vielen schwer zu verifizierenden Geschichten ist eine zweite große Quelle ein Buch, das Musashi selbst geschrieben hat.
Kämpfe
Nach seiner eigenen Aussage hat Miyamoto Musahi über 60 Duellen gekämpft und gewonnen. Über viele davon existieren aber keine Aufzeichnungen oder Beweise. Die beeindruckende Geschichte von seinem ersten Duell als 13 Jähriger stammt zum Beispiel von ihm selbst.
Es folgten zahlreiche mehr oder weniger nicht wirklich dokumentierte Duelle, wie die dreiteilige Auseinandersetzung mit den Kämpfern des Yoshioka Klans.
Sein letztes Duell mit Sasaki Kojiro auf der Insel Insel Funajima ist zumindest dadurch dokumentiert, dass es auf der Insel ein Denkmal gibt, das das Duell der beiden zeigt.

Dieses Duell war wegweisend für Musashi, denn er achtete seinen Gegner und dessen Kampfkunst sehr. Ihn im Duell zu töten veränderte seine Sichtweise und danach kämpfte er nicht mehr in Duellen.
Schlachten
Musashis Teilnahme an Schlachten ist größtenteils nicht belegt. Er soll zum Beispiel in der legendären Schlacht von Sekigahara gekämpft haben, welche 1600 stattfand und zukunftsweisen für die japanische Geschichte war. Auch an der berühmten Belagerung der Burg Osaka soll er beteiligt gewesen sein.
Die einzige tatsächlich dokumentierte Teilnahme an einer Schlacht war seine Rolle bei der Shimabara Rebellion 1637. Dort kämpfte er an der Seite des Tokugawa Shogunats, um die Rebellion niederzuschlagen. Durchaus beachtlich für sein damaliges Alter von 53 Jahren.
Sein Schaffen als Künstler
Für Samurai gehörte es dazu, auch in unterschiedlichen Künsten unterrichtet zu werden. Musashi war besonders begabt in der Kaligraphie und verfasste auch zahlreiche Schriften und Bücher.
Bücher
Von diesen Schriften sind vor allem zwei bei uns bekannt.
Dokkodo
Übersetzt „Die Kunst des einsamen Gehens“ oder auch „Die Kunst seinen eigenen Weg zu gehen“. In diesem fasst er in 21 Regeln zusammen, wie sich das Leben als Ronin am besten bestreiten lässt.
Dabei geht es vor allem um die geistige Haltung zu sich selbst und der Welt.
Gorin no Sho (Die fünf Ring)
Das Buch Gorin no Sho, bei uns bekannt als die 5 Ringe. Darin schreibt Musashi über sein Leben und seine Erfahrungen und Meinungen über die Schwertkunst.
Kunst
In den späten Jahren seines Lebens spielte die Kunst eine wichtige Rolle. Es existieren noch einige Kunstwerke von ihm.
Malerei
Es existieren mehrere Gemälde von ihm. Darauf sind typische Objekte der japanischen Kunst wie Landschaften dargestellt.
Kaligraphie
Die Kaligraphie ist ein fester Bestandteil der japanischen Kunst. Auch in diesem Bereich war der bekannte Samurai aktiv und es existieren noch heute Kaligraphien von ihm.
Miyamoto Musashi Koshirae
In der Welt des japanischen Schwertes ist Musashi aber vor allem auch dafür bekannt, dass er eigene Montierungen (Koshirae) angefertigt hat. Es gibt heute noch existierende Exemplare. Es gibt eine vollständig erhaltene Montierung, diese hat eine dunkelrote Saya, eine markante, breite Fuchi und eine Namako Tsuba. In unserem Shop bieten wir ein hochwertiges Iaito an, das in dem Design dieser Koshirae gehalten ist.
Musashi Tsuba
Das eben erwähnt Namako Tsuba Design ist auch bekannt als Musashi Tsuba, weil es als Markenzeichen des Künstlers gilt. Wenn ein Schwert als Musashi Katana angeboten wird, besitzt es in der Regel dieses Stichblatt.
Es existieren auch Exemplare von Tsubas in diesem Design von Schülern Musashis, diese sind zum Teil mit „Niten“ (= Zwei Himmel) signiert.
Auch in unserem Onlineshop für Iaito aus Japan bieten wir einige Schwerter mit Tsuba in diesem Design.