Samurai – Die ehrenhaften Krieger des japanischen Mittelalters – Geschichte und Waffen

Samurai in der Schlacht

Inhaltsübersicht

Vorgeschichte: Wer herrschte über Japan?

Bevor die Samurai in Form des Shoguns in Japan an die Macht kamen, herrschte die kaiserliche Familie. Der Erzählung nach ist die kaiserliche Familie von den Göttern selbst dazu bestimmt worden über das Land zu herrschen. Dieses göttliche Mandat spricht den alleinigen Herrschaftsanspruch dem Kaiser zu.

Dazu gibt es auch mehrere Tron-Insignien. Eins davon ist das bekannte Schwert Kusanagi, über das wir gegebenenfalls noch einen eigenen Beitrag veröffentlichen.

Ewige Rivalität: Der Tenno und die Samurai

Die japanische Bezeichnung für den Kaiser ist Tenno. Obwohl die Geschichte des Tenno eng mit der der Samurai verbunden ist, gab es doch immer eine Rivalität um die Herrschaft im Lande.

Der Ursprung der Macht der Samurai liegt in der Ermächtigung durch den Kaiser. Im 12. Jahrhundert ernannte der damalige Tenno Go-Toba Minamoto Yoritomo ein Mitglied der sogenannten Samurai Familien zum erste Dai Shogun. Ein Titel, der umfangreiche militärische Macht mit sich brachte.

Die Minamoto gehörten im weitesten Sinne zur kaiserlichen Familie, waren aber Abkömmlinge ohne Herrschaftsanspruch. Das Streben der Minamoto nach Macht gipfelte in der Ernennung zum Shogun und der militärische Einfluss wurde direkt genutzt, um das Land zu übernehmen und eine Art Militärregiment einzuführen.

Dieses Shogunat existierte parallel zu dem Kaiserhaus. Das Kaiserhaus hatte nach wie vor viele offizielle  und symbolische Aufgaben, die Macht lag aber beim Shogunat.

Der Shogun herrschte mit Hilfe seiner Krieger, den Samurai. Ca. 10% der japanischen Gesellschaft gehörten zu den Samurai. Die Bezeichnung Samurai (=der Dienende) wurde tatsächlich erst wesentlich gebräuchlich. Die allgemeinere Bezeichnung ist Bushi, was Krieger bedeutet oder Buke, was die Kriegerklasse bezeichnet. Samurai wird im Westen heute aber als Synonym für diese beiden Begriffe verwendet. Die Kriegerfamilien bestanden aus großen Verbänden von Personen, die zur Familie gehörten oder der Familie nahe standen. Vor der Machtübernahme hatten diese Krieger schon in den Privatarmeen der Adligen gekämpft und als deren Beschützer fungiert.

Trotz größtenteils friedlicher Koexistenz gab es in beiden Lagern (Tenno und Shogunat) den Wunsch die eigene Macht zu festigen und zu vergrößern. Aber beide brauchten sich, da der Kaiser durch das göttliche Mandat einen Anspruch auf Macht hatte und der Shogun durch seinen militärischen Einfluss die Macht hatte sich durchzusetzen. Ein Tenno war zwar zum Beispiel am Sturz des Kamakura Shogunats beteiligt, aber so weit von der militärischen Macht entfernt, dass er selbst bei diesem Umsturz die Macht nicht an sich reißen konnte.

Tatsächlich sollte am Ende aber ein Tenno den Herrscher der Samurai stürzen und der Schicksal besiegeln. Wie es dazu kam, erzählen wir später im Text.

Japan unter der Samurai Herrschaft

Der Shogun und die Samurai waren Krieger aus Kriegerfamilien. Schon vor der Ernennung zum Shogun gab es Kämpfe zwischen den Minamoto und Taira. Taira waren ein kriegerisches Adelsgeschlecht, das ebenfalls nach Macht strebten.

Zum Beginn der Samurai Herrschaft ging es dann erst mal so weiter. Über 200 Jahre gab es abwechselnd Shogune mit zum Teil großem Einfluss, der sich nach und nach aber verkleinerte und das herrschende Shogunat wurde von einem anderen abgelöst.

So wechselte Japan von der Kamakura Zeit (1185–1333) über die Nambokucho Zeit (1333–1392) bis zur Muromachi Zeit (1338–1573) jeweils benannt nach dem geografischen Zentrum der Macht, von dem aus der Shogun herrschte.

Zum Ende des 15. Jahrhunderts hatte das Muromachi Shogunat schon nicht mehr genug Einfluss, um den Frieden im Land zu sichern, damit begann eine Epoche, die als Sengoku Zeit (1477–1573) bekannt ist und fast 100 Jahre durchgehende Streitigkeiten mit sich brachte, bei denen niemand die Oberhand gewinnen konnte.

Beendet wurde dieses Durcheinander durch die drei Einiger des japanischen Reiches Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu. Die Geschichte dahinter erzählen wir eventuell in der Zukunft in einem weiteren Beitrag. Wichtig für die Geschichte Japans ist in dem Zusammenhang, dass der dritte Einiger des japanischen Reiches Tokugawa Ieyasu die Edo Zeit (1603 to 1868) begründete.

Das Edo Shogunat brachte eine lange Friedenphase mit sich. Allerdings basierte das Shogunat auf strengen Regeln und Vorschriften. Nach heutigen Standards würde man es wahrscheinlich einen Überwachungsstaat nennen. So mussten die regionalen Herrscher im Land zum Beispiel Geiseln in die Hauptstadt senden, die als Pfand gegen Angriffe genutzt wurden. Außerdem mussten alle Fürsten (Daimyo) regelmäßig nach Edo reisen, um dem Shogun Ihre Loyalität zu bestätigen.

Das Ende der Samurai

Nach über 200 Jahren Frieden im der Edo Zeit und weitreichender Abschottung gegenüber anderen Ländern kam Unruhe ins Land als die USA militärischen Druck auf Japan ausübten, um Zugang zu den Seehäfen Japans zu erzwingen.

Die Abschottung hatte dazu geführt, dass außerhalb Japans schon Waffen verbreitet waren, die innerhalb des Landes noch unbekannt waren. Dadurch fiel die Verteidigung gegenüber den USA schwer und viele Menschen in Japan waren unzufrieden mit der vermeintlichen Schwäche des Shogunats.

Es wurde der Plan gefasst, das Shogunat zu beseitigen und das Land in ein neues Zeitalter zu führen.
Dafür sollte der Kaiser wieder die Alleinherrschaft im Land bekommen. Unterstützt wurde er auch von einigen Samurai. Da aber auch das Shogunat Unterstützter hatte, wurde darum gekämpft, wie es im Land weiter geht.

Von dieser Zeit handelt übrigens der Film „Last Samurai“. Letztendlich setzte sich der Tenno Meiji durch und das Land und seine Gesellschaft wurde revolutioniert. Das vorherige Stände-System wurde abgeschafft und damit auch der Stand der Samurai.

Schwerter der Samurai

Das Leben der Samurai bestand über viele Jahrhunderte aus Kämpfen. Deshalb wurden schon den Kindern Waffentechniken und Kriegstaktiken beigebracht. Besonders bekannt sind natürlich die Schwerter der Samurai, sie konnten aber auch mit vielen anderen Waffen gut umgehen.

Schwerter

Am bekanntesten ist natürlich das Katana. Es gab aber auch das längere Tachi, das kurze Wakizashi und das Tanto in Messerlänge.

Exemplare von all diesen Schwerter in historischer Ausführung können Sie übrigens in unserem Onlineshop für antike Samurai Schwerter erwerben.

Stabwaffen

Berüchtigte Stabwaffen waren Yari und Naginata.

Andere Samurai Waffen

Neben diesen sehr bekannten Waffen, gab es auch den Bogen (Yumi), der eine große Rolle in der Kriegsführung der Samurai spielte.
Ab dem 16. Jahrhundert erlernten Samurai auch den Umgang mit Schusswaffen.
Eine etwas weniger bekannte Waffe ist der Kanabo, eine Art riesiger Baseballschläger.

Kampfkunst der Krieger in der heutigen Zeit

Hauptsächlich im Laufe der friedlichen Edo Zeit begannen einige Krieger ihr über Generationen vererbtes Wissen zu teilen und begründeten die meisten Stile, die heute noch unterrichtet werden.

Iaido, dem unser Shop gewidmet ist, ist nur ein kleiner Bestandteil dieses großen Gesamtbildes an Waffentechniken und Kampfkünsten.

Der Kampfstil der Samurai wird noch heute in Japan und vielen anderen Ländern trainiert und in traditionellen oder modernisierten Systemen unterrichtet.

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