Das Schwertpaar Daisho ist bekannt als das Markenzeichen der Samurai. Das Set hat aber eine eigene, interessante Entwicklung durchgemacht, die viele Informationen über die Geschichte des japanischen Schwertes und die Veränderung der japanischen Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte mit sich bringt.
Deshalb schauen wir uns heute die Geschichte des Daisho genauer an.
Was bedeutet Daisho?
Daisho (大小) bedeutet wörtlich übersetzt groß-klein. Es ist ein gängiger Begriff in der japanischen Sprache um Sets aus einem großen und einem kleinen Exemplar zu beschreiben.
Was bedeutet Daisho bei Samuraischwertern?
Bezogen auf Schwerter ist mit Daisho dementsprechend ein Schwertpaar gemeint, das aus einem langen Schwert und einem kurzen Schwert besteht.
Daito
Lange Schwerter können unabhängig von dem Schwertpaar auch einzeln Daito (großes Schwert) genannte werden. Daito können zum Beispiel Tachi oder Katana sein.
Shoto
Kurze Schwerter können unabhängig vom Schwertpaar auch einzeln Shoto (kleines Schwert) genannt werden. Shoto können Wakizashi oder Tanto sein.
Die Kombination von Daito und Shoto ergibt das Schwertpaar Daisho, die Kombination aus einem langen uns einem kurzen Schwert.
Ab wann gab es Daisho?
Diese Sets gab es schon seit es das Samuraischwert gab. Der Grund dafür liegt in der Funktion des Sets.
Das lange Schwert ist gut für eine gewisse Distanz und räumliche Umstände. Sobald es nötig wird, braucht der Kämpfer aber immer ein kürzeres Schwert für den Nahkampf.
So kam es, dass die ersten Schwertpaare aus Tachi und Tanto bestanden. Das Tachi war ein vergleichsweise langes Schwert, das die japanischen Krieger seit den Frühzeiten verwendeten und ergänzt wurde dieses durch das messer-lange Tanto.
Der ursprüngliche Grund für die Verwendung dieses bekannten Sets war also der praktische Nutzen der beiden Waffen.
Wann das Schwertpaar zum Markenzeichen der Samurai wurde
Im Laufe des 13.-14. Jahrhunderts, hauptsächlich während der Muromachi Zeit wurde das Samuraischwert immer beliebter, das heute als Katana bekannt ist. Ein einschneidiges Schwert, das mit der Klinge nach oben getragen wird. Die damaligen Verhältnisse brachten mit sich, dass ein zweites Schwert für Kämpfe auf kleinem Raum benötigt wurde. Dieses „Seiten“-Schwert ist das Wakizashi.
Zum echten Erkennungs- und Markenzeichen der Samurai wurde es in der Edo-Zeit ab dem frühen 17. Jahrhundert. Durch das Tokugawa wurde ein festes Ständesystem eingeführt und die Samurai waren eine eigene Gesellschaftsschicht im damaligen Japan.
Abhängig vom Stand wurde auch vorgeschrieben, wer welche Waffe tragen durfte und welche nicht. Der zivilen Bevölkerung war es erlaubt Klingen bis einschließlich Wakizashi-Länge zu tragen. Mitglieder der Regierung, Regierungsbeamte und besondere Berufsgruppen durften Langschwerter tragen.
Nur die Samurai durften das Daisho tragen. Damit wurde das Set zum Erkennungs- und Markenzeichen der Gesellschaftsschicht der Samurai.
Da es so ein wichtiges Symbol war, wurde das Tragen auch zelebriert und kultiviert. Es wurden einheitliche Montierungen für das Set angefertigt. Samurai gaben bei Schmieden zum Teil gleich ein Set für die gemeinsame Herstellung in Auftrag.
Bei offiziellen Anlässen gab es sogar Vorschriften, wie die Montierungen aussehen und welche Art von Beschlagteilen an dem Schwert montiert sein müssen.

Gibt es auch Daisho aus der Kamakura und Nambokucho-Zeit?
Wie zuvor beschrieben waren die Schwerter, die später als Daisho getragen wurden, also Katana und Wakizashi in der Kamakura und Nambokucho Zeit noch nicht gebräuchlich und damals war es auch nicht üblich Schwerter mit unterschiedlichen Längen in einer gleich aussehenden Montierung zu tragen.
Was es aber gibt sind Klingen aus der Kamakura Zeit und Nambokucho Zeit, die später auf Katana und Wakizashi Länge gekürzt wurden. Diese Kürzung haben viele Klinge erfahren, sie wird Suriage genannt. Auf diese Weise entstanden Daisho mit Klingen aus den frühen Zeiten der Kämpfer Japans.
Wie teuer ist ein echtes Daisho aus Japan?
Der Preis eines solchen Sets kann stark variieren. Es besteht aus mehreren Teilen: Katana mit Katana-Koshirae, Wakizashi mit Wakizashi-Koshirae.
Daraus ergibt sich ein gewisser Grundpreis. Daisho von guter Qualität in gutem Zustand sind in der Regel nicht unter 5-stelligen Beträgen zu bekommen. Durch die vielen Einzel-Elemente aus denen so ein Schwertpaar besteht kann der Preis schnell nach oben gehen, denn schon einzelne Stichblätter (Tsuba) können in guter Qualität schnell mehrere Tausend Euro kosten.
Mit Klingen von namhaften Schmieden können die Preise durchaus auch in den 6-stelligen Bereich gehen.
Wegen der historisch interessanten Geschichte rund um das Schwertpaar der Samurai versuchen wir Daisho Exemplare in unserem Shop für antike Katana aus Japan anzubieten. Eventuell finden Sie genau das Set, das Sie suchen. Falls nicht können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen und wir finden das passende.